Digitalisierung – mehr Evolution als Revolution

Die Logistikwirtschaft befindet sich derzeit in einer spannenden und einzigartigen Innovationsphase. Das betonte Bundesverkehrsminister Dobrindt bei der Eröffnung der transport logistic 2017 in München, die ganz im Zeichen der Digitalisierung stand. Und er prophezeite: „Wer nicht bereit ist, komplett zu digitalisieren, wird verlieren.“

Diese These, dass wird durch das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 508 Unternehmen mit Logistikprozessen im Auftrag der Bitkom untermauert. Nur noch eine kleine Minderheit (13 %) meint, dass Digitalisierung nur großen Unternehmen Vorteile bringt. Allerdings sehen drei Viertel der Unternehmen (74 Prozent) aktuell die Digitalisierung als große Herausforderung für die Logistik. Nur hohe Treibstoff- und Energiepreise wurden bei der Fragestellung häufiger genannt (85 Prozent).

Hier geht es zu den Ergebnissen der Befragung durch Bitkom Research

Dennoch sollte man bei dem ganzen Hype um das Thema nicht vergessen, wie es Klaus-Michael Kühne in einem Interview am 2. Mai 2017 der DVZ ganz richtig formulierte: „Digitalisierung ist das neue Schlagwort. Aber im Grunde genommen ist das, was hier passiert, die Fortsetzung der Informatik mit neuen Techniken und Systemen zur Prozessoptimierung. Für mich ist das im Grundsatz nichts Neues … Meiner Ansicht nach ist Digitalisierung nichts anderes, als die Informationstechnologie konsequent zu nutzen.“

Digitalisierung wird die Logistik grundlegend verändern

Das bedeutet auch, Digitalisierung etwas zu entideologisieren und als Veränderungsprozess zu betrachten. Nutzen Sie für die Einführung von digitalen „end-to-end“-Prozessen erst einmal die bereits vorhandenen Möglichkeiten und Tools. In den Fokus gehören dazu auch so „banale“ Themen wie Adressdubletten-Checks für durchgängig konsistente Daten in allen Unternehmensbereichen, der Versand von Online-Dokumenten wie Rechnungen oder Frachtbriefen, aber auch die Einführung eines digitalen Dokumentenmanagements und für effiziente Kundenprozesse ein CRM.

Um vorhandene Abläufe zu automatisieren, Daten zu analysieren, Informationen und die Kommunikation mit Kunden, Partnern und Mitarbeitern digital zu vernetzen, wird nicht immer eine Revolution benötigt: Schritt für Schritt lassen sich einige Ziele – manchmal reichen im ersten Schritt fundierte Excel-Kenntnisse statt eines teuren BI-Tools – auch mit schon vorhandenen Bordmitteln oder der überlegten Anschaffung bewährter Lösungen erreichen … mit der Umsetzung muss nur begonnen werden.

 

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Autorin: Romy Mamerow M.A.

Leiterin Marketing/PR bei Weber Data Service und unter anderem Mitglied des BVL Arbeitskreises Image der Logistik.

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